CDU Stadtverband Brackenheim

Windpark Heuchelberg

- aktueller Stand des Projekts

CDU Brackenheim unterstützt Windpark Heuchelberg – Bürgerprojekt mit Perspektive

Brackenheim, 1. August 2025 – In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 31. Juli, stand erneut der Windpark Heuchelberg im Zentrum. Kommunalberater Thomas Ellmer der ZEAG Erneuerbare Energien GmbH präsentierte den aktuellen Stand des Projekts. Auch Bürgerinnen und Bürger nutzten die Fragestunde zu Beginn der Sitzung, um sich einzubringen – ein Zeichen für das große öffentliche Interesse.

Die CDU-Fraktion im Brackenheimer Gemeinderat war vollständig vertreten – ebenso wie Mitglieder des CDU-Stadtverbandsvorstands, die die Sitzung als Zuhörer begleiteten.

13 Windräder – verteilt auf fünf Beteiligte

Aktuell sind 13 Windenergieanlagen (WEA) auf dem Heuchelberg in Planung. Die Flächenanteile sind dabei wie folgt verteilt:

  • Graf Neipperg (GRN): 5 Windräder
  • Stadt Brackenheim (BRA): 2 Windräder
  • Stadt Leingarten (LEI): 2 Windräder
  • Gemeinde Nordheim (NOR): 2 Windräder
  • Stadt Schwaigern (SWA): 2 Windräder

Die geplanten Standorte wurden in den vergangenen Monaten windtechnisch, ökologisch und denkmalpflegerisch begutachtet und an die Empfehlungen angepasst. Dabei kam es an mehreren Stellen zu kleineren Standortverschiebungen – unter anderem aufgrund archäologischer Fundstellen. Eine größere Verschiebung beim Standort GRN-3 (Graf Neipperg) wurde bewusst vorgenommen, um ausreichend Abstand zu einem entdeckten Greifvogelhorst zu gewährleisten. Damit wird dem Artenschutz aktiv Rechnung getragen, ohne die technische Umsetzbarkeit des Projekts zu gefährden.

So funktioniert das BürgerEnergie-Modell

Getragen wird das Projekt von der Gesellschaft „BürgerEnergie Heuchelberg GmbH & Co. KG“, einer sogenannten Kommanditgesellschaft (KG). Sie setzt sich wie folgt zusammen:

  • ZEAG Erneuerbare Energien GmbH: Technischer Projektentwickler und Hauptgesellschafter
  • Die fünf beteiligten Kommunen: Brackenheim, Schwaigern, Leingarten, Nordheim sowie der Graf von Neipperg als privater Grundstückseigentümer
  • Eine BürgerEnergiegenossenschaft: Sie soll in den kommenden Monaten gegründet werden und ermöglicht es interessierten Bürgerinnen und Bürgern, sich finanziell am Windpark zu beteiligen. Auch ein eigener Windstromtarif ist vorgesehen.

Alle Beteiligten haben Mitspracherechte. Veränderungen wie der Verkauf von Anlagen, die Aufnahme neuer Gesellschafter oder strukturelle Änderungen dürfen nur mit Zustimmung der Kommunen erfolgen – so bleiben öffentliche Interessen dauerhaft gewahrt.

Windpotenzial höher als erwartet
Die aktuellen Windmessungen (Sommer 2024 bis Sommer 2025) zeigen: Die erwartete Leistung ist bis zu 45 % höher als im offiziellen Windatlas Baden-Württemberg. Das bedeutet: Der ursprünglich prognostizierte Ertrag von rund 12 Mio. kWh jährlich wird voraussichtlich deutlich übertroffen. Eine wirtschaftlich tragfähige Grundlage für den Betrieb ist damit gegeben.

Rücksicht auf Natur, Kultur und Landschaft
Bei der Standortplanung wurden ökologische und denkmalpflegerische Aspekte umfassend berücksichtigt:

  • Ein Waldameisenverbund und ein Greifvogelhorst wurden fachlich begutachtet – die Abstände eingehalten.
  • Archäologisch relevante Grabhügel führten zu kleineren Standortverschiebungen.
  • Nach Projektende (voraussichtlich in 30 Jahren) ist laut Genehmigung ein kompletter Rückbau der Anlagen vorgesehen – inklusive dem kompletten Betonfundament. Auch das wertet die CDU Brackenheim als verantwortungsbewussten Umgang mit Natur und Fläche.

Klares CDU-Bekenntnis zur Energiewende mit Maß und Mitte
Bereits 2023 hat sich die CDU-Fraktion im Gemeinderat klar zum Projekt bekannt – mit Blick auf Klimaschutz, wirtschaftliche Vernunft und regionale Verantwortung. Dieses Bekenntnis gilt auch heute. Wir unterstützen das Bürgermodell ausdrücklich, weil es:

  • die Menschen vor Ort einbindet,
  • Transparenz und Teilhabe schafft
  • und für eine nachhaltige, regionale Wertschöpfung sorgt.

Die CDU Brackenheim wird den weiteren Prozess sachlich begleiten, Fragen ernst nehmen und sich für eine klare und ehrliche Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern einsetzen. Die nächste wichtige Phase ist das laufende Genehmigungsverfahren, das bis Ende 2025 abgeschlossen werden soll.

Hier finden Sie das gesamte Sitzungspaket zum Nachlesen: Sitzungspaket GR-Sitzung 31.07.2025

💬 Fragen? Wir sind für Sie da!

Wenn Sie Fragen zum Projekt oder zur Beteiligung am BürgerEnergie-Modell haben, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir leiten Ihre Anliegen zuverlässig an die zuständigen Stellen weiter.

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Geplanter Redebeitrag der CDU-Fraktion zum Windpark Heuchelberg

Der folgende Redebeitrag unseres Fraktionsvorsitzenden und Vorsitzenden des Stadtverbands Thomas Knörle war für die Gemeinderatssitzung am 31. Juli 2025 vorgesehen. Aufgrund der Vielzahl an Tagesordnungspunkten konnte er aus Zeitgründen nicht mehr in der Sitzung gehalten werden.

Wir möchten ihn dennoch veröffentlichen, um unsere Haltung und Erwartungen zum geplanten Windpark Heuchelberg transparent und nachvollziehbar darzulegen:

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
verehrte Bürgerinnen und Bürger,

wir stehen heute an einem weiteren Schritt für unsere Kommune: Der Windpark auf dem Heuchelberg bewegt Brackenheim – ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Als CDU-Fraktion begleiten wir das Projekt seit Beginn mit klarer Haltung und kritischem Mitdenken. Bereits in der Gemeinderatssitzung am 09. März 2023 wurde das Projekt vorgestellt. Schon damals war klar: Das Vorhaben verlangt Augenmaß, Verantwortung – und den Willen, die Bürgerschaft mitzunehmen. Gemeinsam stellten Herr Harald Endreß, Geschäftsführer der ZEAG-Tochtergesellschaft für erneuerbare Energien, mit Kommunalberater Thomas Ellmer das interkommunale Projekt vor – zusammen mit Schwaigern, Leingarten, Nordheim, dem Grafen Neipperg, der ZEAG und der geplanten BürgerEnergie Heuchelberg GmbH & Co. KG.

Der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Kayser brachte es auf den Punkt: „Die Welt hat sich verändert. Es gibt kein ‚Weiter so‘. Der Klimawandel ist Realität, fossile Energien haben keine Zukunft mehr.“

Auch wir erkennen: Erneuerbare Energien sind unverzichtbar. Sie verlangen aber auch, dass wir das Landschaftsbild, die ökologischen Auswirkungen und die gesellschaftliche Akzeptanz mitdenken.

Wir als CDU sagen:
Ja, wir befürworten den Windpark Heuchelberg – aus Verantwortung für die Energiewende, für unsere Kommune und für kommende Generationen.

Aber: Zustimmung bedeutet für uns nicht kritikloses Abnicken. Verantwortung heißt, zu prüfen, zu gestalten und die Interessen Brackenheims zu vertreten. Deshalb stellen wir heute klare Erwartungen: Einen transparenten Umgang mit ökologischen Erkenntnissen – insbesondere mit Blick auf sensible Lebensräume und denkmalgeschützten Flächen. Einen offenen und faktenbasierten Dialog mit unserer Bürgerschaft – jenseits von Ideologie, dafür mit Vertrauen, Information und Teilhabe. Brackenheim muss profitieren: ökologisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich. Wir wollen keinen Windpark um jeden Preis – sondern einen, der unsere Region stärkt und unsere Natur respektiert. Einen Windpark, der Klima schützt und Verantwortung teilt. Diese Verantwortung teilen wir – mit der ZEAG, mit unseren Partnerkommunen und mit den Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene.

Wir danken allen Fraktionen – für die gemeinsame Haltung. Gemeinsam sagen wir: Ja zur Energiewende. Ja zur Bürgerbeteiligung. Ja zur Transparenz.

Unser Ziel ist klar: Klimaschutz, Wirtschaftliche Vernunft, Nachhaltiges Handeln – im Einklang mit Mensch, Natur und Bürgerschaft.

Für Brackenheim. Mit Brackenheim. Von Brackenheim.

Vielen Dank.