Gramling warnt vor Wasserstoffmangel in Süddeutschland
Die Bundesregierung muss endlich handeln und schleunigst Wasserstoffnetze bauen. Das fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete für die Neckar-Zaber-Region, Fabian Gramling. „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Wir müssen uns endlich in Deutschland von unserer Bedenken-first-Mentalität verabschieden und schleunigst Wasserstoffnetze bauen, um unseren Wohlstand zu sichern und den Klimaschutz spürbar voranzubringen“, kommentierte Gramling den Wasserstoffbericht der Fernleitungsnetzbetreiber, der heute von der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) veröffentlicht wurde. Als Berichterstatter für Versorgungssicherheit verantwortet Gramling in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch das Thema Wasserstoff. Die aktuelle Wasserstoffpolitik der Ampelregierung sorgt bei dem Abgeordneten für viel Unverständnis: „Der grüne Wirtschaftsminister brüstet sich mit dem Wasserstoffabkommen mit Kanada, verliert aber kein Wort darüber, dass dieser Wasserstoff die industriellen Zentren im Süden gar nicht erreichen wird. Dabei muss die Industrie in Süddeutschland prioritär mit Wasserstoff versorgt werden. Immerhin wird hier ein Drittel des deutschen Bruttoinlandproduktes erwirtschaftet. “ Baden-Württemberg hat genauso wie Bayern bekanntlich keinen Zugang zur Küste und ist auf die Versorgung über Pipelines angewiesen. Diese wird es aber 2025, wenn die Wasserstofftanker aus Kanada in Deutschland anlanden, noch nicht geben. Auf die Initiative von Fabian Gramling hin hat sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in einer Kleinen Anfrage nach dem Planungsstand der Wasserstoffnetze erkundigt, die die Versorgung von Süddeutschland sicherstellen sollen. Es sei zunächst Aufgabe der Unternehmen, ihren Bedarf an Wasserstoff zu decken, lautet die Antwort der Bundesregierung. „Diese Einstellung des Wirtschaftsministeriums bei so einer Zukunftsfrage kann ich nicht nachvollziehen“, kommentiert Gramling.„Die Bundesregierung scheint es auch nicht eilig zu haben, sich Gedanken über die Regulierung und vor allem die Finanzierung der Wasserstoffinfrastruktur zu machen.
Eine Meinung zu den Vorschlägen der EU-Kommission, die seit Ende 2021 vorliegen, hat sie jedenfalls nach wie vor nicht“, setzt der Abgeordnete fort. Fabian Gramling befürchtet zudem, dass fehlende Kapazitäten bei der Planung und der Fachkräftemangel am Bau die Wasserstoffpipelines verzögern können. Immerhin habe Deutschland aktuell mit dem Stromnetzausbau, den LNG-Terminals, Gigabitnetzen und der Wohnraumoffensive viele Großbaustellen gleichzeitig. „Aber auch hier hat das Wirtschaftsministerium anscheinend nicht mitbekommen, was draußen los ist“, kritisiert der Abgeordnete. Während die Energiewirtschaft und die Baubranche bereits jetzt massive Fachkräfteengpässe haben und die aktuellen Studien mit einem zusätzlichen Bedarf an 400.000 Fachkräften ab 2025 rechnen, halte das Ministerium es nicht für nötig, rechtzeitig vorzusorgen. Die Bundesregierung gehe von ausreichenden Bau- und Planungskapazitäten aus, heißt es dazu in der Antwort auf die Kleine Anfrage.